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Die politische Krise in Venezuela schwelt seit 2013, als Präsident Nicolás Maduro die Nachfolge von Hugo Chávez antrat. Seine Präsidentschaft stieß auf breiten Widerstand durch große Proteste, vor allem im Februar 2014, September 2016 und April 2017. Diese Demonstrationen konnten ihn jedoch nicht dazu zwingen, Verhandlungen aufzunehmen. Stattdessen reagierte seine Regierung mit einer immer härteren und repressiveren Taktik und ging immer härter gegen Andersdenkende vor. Maduros Regime untergrub systematisch demokratische Prozesse, beispielsweise durch die Entmachtung der Nationalversammlung und die Einsetzung einer regierungsfreundlichen verfassungsgebenden Nationalversammlung. Mangels Unterstützung in der Bevölkerung wurde Maduros Wiederwahl im Jahr 2018 wegen angeblichen Wahlbetrugs weithin kritisiert und führte dazu, dass die Nationalversammlung Juan Guaidó zum Interimspräsidenten ernannte, der von über 50 Regierungen anerkannt wurde. Maduro blieb jedoch durch gewaltsame Unterdrückung und militärische Unterstützung an der Macht und demonstrierte einen ausgeprägten Autoritarismus.
Im Juli 2024 sicherte sich Maduro eine weitere Amtszeit und löste damit neue Unruhen und eine Eskalation der Repression aus. Die Opposition unter der Führung von Maria Corina Machado behauptet, dass ihr Kandidat Edmundo Gonzalez die Wahl gewonnen hat, und beschuldigt den Nationalen Wahlrat (CNE), Nicolás Maduro durch gefälschte Ergebnisse zum Sieger erklärt zu haben. Die Opposition hat 84% Stimmzettel veröffentlicht, die ihrer Ansicht nach den Sieg von Gonzalez beweisen, während die Regierung darauf besteht, dass diese gefälscht sind.
Angesichts der zunehmenden Unruhen und der immer weiter verbreiteten Menschenrechtsverletzungen ist die Lage immer gefährlicher geworden.
Seit den Wahlen im Juli wurden mehr als 2.000 Personen inhaftiert, mehr als 100 Jugendliche wurden des Terrorismus angeklagt. Als Reaktion darauf hat Maduro den Bau neuer Gefängnisse angekündigt, um diejenigen "umzuerziehen", die sich seiner Herrschaft widersetzen. Angesichts der mangelnden Transparenz in Bezug auf diese Verhaftungen werden zunehmend Befürchtungen über anhaltende Menschenrechtsverletzungen und politische Verfolgung laut. Ein kürzlich veröffentlichter Bericht der Vereinten Nationen beleuchtet die zunehmende Unterdrückung politischer Gegner in Venezuela, wobei das Maduro-Regime willkürliche Verhaftungen von Oppositionellen, Menschenrechtsverteidigern und normalen Bürgern vornimmt, die als "politisches Risiko" gelten. Mindestens 25 Personen wurden getötet, was auf den Einsatz tödlicher Gewalt gegen Demonstranten hindeutet. Beweise deuten auch darauf hin, dass bewaffnete Zivilisten an den Protesten beteiligt waren und dass Mitglieder der Bolivarischen Nationalgarde an der gewaltsamen Unterdrückung beteiligt waren.
Am 17. August rief Machado zu einem massiven "globalen Protest" auf, um die Ergebnisse des CNE zu verurteilen und Transparenz zu fordern. Sie rief sowohl die Venezolaner im Land als auch in der Diaspora auf, sich unter dem Banner des "Großen Weltprotests für die Wahrheit" zu vereinen. Trotz der Risiken gingen viele Venezolaner auf die Straße, wobei einige anonym über die Angst vor Repressionen unter Maduros Regime sprachen. Bewaffnete paramilitärische Gruppen, so genannte "colectivos", patrouillierten in verschiedenen Regionen des Landes, um die Demonstranten einzuschüchtern.
Am 28. September versammelten sie sich erneut zum "Gran Protesta Mundial por la Libertad de Venezuela" (Großer weltweiter Protest für die Freiheit Venezuelas), um den unbeugsamen Willen des venezolanischen Volkes kundzutun. Trotz der unerbittlichen Angriffe des Regimes unterstreicht María Corina Machado die Bedeutung der Einigkeit der Venezolaner in dieser entscheidenden Zeit. Jeder Protest ist ein starkes Zeugnis für den ungebrochenen Geist und die Widerstandsfähigkeit des Volkes, das sich der Unterdrückung und dem Elend stellt.
Dieses verschärfte Vorgehen macht das Reisen im Land für Reisende noch riskanter, insbesondere für diejenigen, die als politisch aktiv oder regierungskritisch gelten könnten.
Straßenproteste sind vor allem in der Hauptstadt Caracas an der Tagesordnung. Diese Proteste beginnen oft friedlich, können aber schnell in Gewalt umschlagen, wenn die Sicherheitskräfte mit Tränengas, Wasserwerfern und Gummigeschossen gegen die Demonstranten vorgehen. Auch Regionen, die normalerweise nicht mit Unruhen in Verbindung gebracht werden, wie z. B. Touristenzentren, sind vor plötzlichen Straßensperren oder Massenversammlungen nicht gefeit.
Reisen nach Venezuela werden derzeit von den meisten Ländern als hochriskant eingestuft. Die Kombination aus zivilen Unruhen, politischer Instabilität und weit verbreiteter Kriminalität, die durch wirtschaftliche Schwierigkeiten noch verstärkt wird, bedeutet, dass selbst Routinereisen mit Gefahren verbunden sein können.
Wenn eine Reise nach Venezuela notwendig ist, müssen unbedingt strenge Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden. Halten Sie sich an bekannte Routen und vermeiden Sie Alleinreisen. Verfolgen Sie ständig die lokalen Nachrichten und Hinweise, da sich die Situation ohne Vorwarnung schnell verschlechtern kann.